Ich lasse mir die Sonne auf den Bauch scheinen. Das Gras kitzelt zwischen den Zehen und verbreitet einen frischen, sommerlichen Geruch. Ameisen krabbeln irritiert auf meinen Beinen hin und her. Nix zu beißen hier. Nix womit man eine Ameisenkönigin füttern könnte. Tut mir irgendwie leid. Da platze ich in ihre heile, kleine Welt und bringe nicht mal etwas verwertbares für die kleinen ungefragten Gastgeber mit. Ich drehe mich vorsichtig auf die Seite, sodass die Ameisen von mir herunter kullern. Für sie ist es wie eine Eruption, für zusehende Insekten das Wenden eines Walrosses in der Sonne.
Ich erkenne kaum etwas auf meinem Handydisplay. Trotzdem tippe ich darauf rum. Hoffentlich kaufe ich nicht versehentlich eine App… Scheppernde Musik wird vom Minilautsprecher ausgespiehen. Andere Walrösser grunzen gestört, wenden sich, starren durch dunkle Gläser, die wie Fliegenaugen aussehen…
Stöpsel rein, leise sein. Die sonne brennt so… Ich wünschte, es würde endlich regnen. Die Karpfen im Teich schnappen nach Luft. Dann gibts eine Wassershow. Tanzende Wasserspritzer und Fontänen, zwirbelnd, wirbelnd, klatschend, vorbei. Schön.
Die Zeit schreitet voran. Zeit einem anderen Mikrokosmos meine Existenz aufzudrängen. Ich packe meine Decke ein. Dankbares Zirpen. Bis morgen.
Gefällt mir Wird geladen …